Preußische Gärten

Elisabeth Dishur - 2017
Assemblage / Mixed Media
30cm x 36cm x 7,5cm

In „Preußische Gärten“ begegnen sich Zivilisation und Natur, Schönheit und Gewalt, Geschichte und Gegenwart in einem dichten, symbolischen Tableau.
Im Zentrum steht eine Porzellanfigur – ein junger (nicht zufällig) Mann, vielleicht ein Jäger –, die zwischen Dornenstämmen und kultivierten Mohnpflanzen steht. In der einen Hand das Gewehr, an seiner weißen Gestalt Spuren von Blut.

Hinter dem dekorativen Zaun und den ornamentalen Kacheln entfaltet sich eine Ambivalenz: Der Mensch als Schöpfer des Schönen, als Träger von Kultur und Gestaltungskraft – und zugleich als Wesen, das immer wieder in Zerstörung, Herrschaft und Gewalt zurückfällt.
Die Monde, die in den Ästen hängen, und die Sonne, die das Tier in sich trägt, verweisen auf die Ewigkeit der Natur – sie bleibt (immer im Wandel), komme was wolle.

Eine kleine Leiter im Hintergrund verweist auf die Hoffnung, dass sich nicht jeder Schritt der Entwicklung zurücknehmen lässt – und doch schwingt die Ahnung mit, dass alles, was gewachsen ist, auch wieder verloren gehen kann- gerade das Schöne und Zarte. „Preußische Gärten“ erzählt von der Zerbrechlichkeit innerhalb dieses Prozesses, von der feinen Linie zwischen Kultur und Rückfall, zwischen Schönheit und Gewalt. Es ist ein stilles Kopfschütteln über das allzu Menschliche – in all seiner Größe, seinem Irrtum und seiner Sehnsucht nach dem Guten.

Kommen Sie gern in unserer Galerie nach vorheriger Terminabsprache vorbei und schauen sie sich das Originalkunstwerk an.
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