Als wäre es nichts

Elisabeth Dishur - 2024
Assemblage / Mixed Media

Als wäre es nichts thematisiert die kulturelle Erwartung an das Weibliche, Schwere mit Anmut zu tragen – Belastung als Leichtigkeit zu verkleiden. Die Arbeit zeigt, wie tief dieses Bild verankert ist: in der Gesellschaft, in der Kunstgeschichte, und letztlich in den Frauen selbst, die darin leben und es fortschreiben.

Am unteren Rand der Assemblage steht eine kleine, klassische Frauenbüste auf einem Sockel – Sinnbild der tradierten Ideale. Über ihr hängen schwere, steinerne Formen, eingefasst in einen goldenen Rahmen: ein Bühnenraum, in dem die Frau zugleich Objekt und Trägerin ist. Die Steine lasten, doch sie müssen leicht aussehen – gehalten mit Haltung, ertragen mit Anmut. Eine helle Feder durchzieht das Zentrum des Werks – sie steht für die Inszenierung dieser vermeintlichen Mühelosigkeit.

Female Lightness verweist auf ein kollektives Trugbild: Frauen werden nicht nur daran gemessen, wie viel sie tragen können, sondern auch daran, wie unsichtbar sie die Last machen. Und oft wird dieses Maß weitergegeben – von Frau zu Frau, als unbewusste Weitergabe des Ideals. So entsteht ein Kreislauf der Anpassung, in dem Stärke nicht als Widerstand, sondern als elegante Beherrschung der Schwere erscheint.

Die Arbeit legt diesen Widerspruch offen – sie zeigt die Schwere im Glanz der Leichtigkeit, das Gewicht hinter der Geste. Female Lightness ist ein stiller Aufruf, das Tragen sichtbar zu machen – und darin vielleicht zum ersten Mal wirklich leicht zu werden.

Kommen Sie gern in unserer Galerie nach vorheriger Terminabsprache vorbei und schauen sie sich das Originalkunstwerk an.
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