Dornröschens Orbit

Elisabeth Dishur - 2023
Assemblage / Mixed Media
40cm x 60cm x 19,5cm

980,00

In dieser Assemblage wird das Grimmsche Dornröschen zu einer Geschichte moderner Elternschaft neu erzählt. Der Holzrahmen wird zum Raum der Überbehütung: ein Käfig, der zugleich schützen und festhalten will. Dornröschen ist hier kein schlafendes Mädchen, sondern ein Kind, das von seinen Eltern so sehr von Gefahren, Versuchungen und der eigenen Neugier ferngehalten wird, dass der Schutzraum schließlich zu eng wird.

Der weiße Drahtkäfig steht für diese gut gemeinte Kontrolle – und für den Moment, in dem das Kind ihn hinter sich lässt. Die kleine Kugel, wie ein eigener Planet, markiert den Ausbruch in eine neue Umlaufbahn.

Die blauen Körper mit ihren Pixelstrukturen verweisen auf urbane Räume und digitale Systeme – die heutigen Dornenhecken. Hier begegnet das Kind nicht Märchengefahren, sondern Algorithmen, Vergleichsdruck und virtuellen Verführungen.

Die grauen Rosen zitieren das alte Märchenmotiv, entromantisiert und transformiert.

Die Arbeit erzählt von der Ambivalenz des Beschützens: von der Sehnsucht, ein Kind zu bewahren – und vom Moment, in dem es sich der eigenen Welt zuwendet.
So wird Dornröschen zur Reisenden, die nicht geweckt, sondern losgelassen werden muss.

Kommen Sie gern in unserer Galerie nach vorheriger Terminabsprache vorbei und schauen sie sich das Originalkunstwerk an.
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